Throwback

6 Jan

Wow. Ich schreibe schon wieder was. Zähle nämlich jetzt nicht mehr nur als Tagesaufgabe die unterschiedlichen Weißtöne in meiner Wohnung, sondern ich habe heute nach elf! stündigem Schlaf entschieden, gegen zwei aufzustehen und mir ein modernes I-Phone 6s zu besorgen und 50 mal so richtig neidisch damit zu machen (Krankheiten fordern bei mir immer meine besten Charaktereigenschaften zu Tage: Missgunst, Gehässigkeit und gern auch mal n bisschen Provokation. N Sympath bin ich, durch und durch, krank noch mehr als gesund..), mir zusätzlich eine neue Brille zu besorgen (kann mittlerweile nicht nur nicht laufen, gucken klappt auch nur noch mittelmäßig, hoffentlich klappt wenigstens das Trinken noch n bisschen...), um 50 oder wem auch immer mit meinem neuen Bambiblick weiche Knie zu verpassen und zu guter Letzt wollte ich mir noch die Haare in geheimnisvollen maronenbraun färben. Das Haus habe ich tatsächlich verlassen und mit mittelmäßiger Beute wieder betreten. Der Handyverkäufer hat nach einem prüfenden Blick auf meine Rechnung festgestellt, dass ich schon 3 I-Phones habe und mich ehrlicherweise, berechtigterweise gefragt, warum es dann ein viertes sein darf. Darauf habe ich wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich bei einem den Pin nicht mehr kenne, das andere langsam lädt und das nächste Splitter hat. Er hat mir dann den wertvollen Tipp gegeben, ob ich denn nicht doch vielleicht einfach wenigstens eines reparieren wollen würde, bevor ich das vierte I-Phone in 2 Jahren anschaffen würde- dann würde ich auch Geld sparen.

Geld sparen ist mein Steckenpferd, genauso wie Geduld. Also habe ich besonders stolz den Laden verlassen und mich für den tollen Tipp bedankt. Mit Glück habe ich bald drei heile I-Phones. Für jeden Lover eine Nummer. Venus Mopsi Morgenstern is back in the game.  Tinder, finya, lovoo, 50, bf und meine baldigen Freunde in der Rehabilitationseinrichtung: haltet Euch fest. Venus schreitet wieder in den Ring.

Aber bevor ich mich darüber auslasse, wie ich mich auf mein neues Leben mit den drei Handys vorbereite (nennt man mich dann die Frau mit den drei Handys und denkt, dass ich vermutlich sehr wohlhabend bin??), mache ich gerade mal so n bisschen modernes THROWBACK. Hashtag #throwback. Habe festgestellt, dass jeder der meint, er hätte noch n wahnsinnig super Bild von sich gefunden, was er der Masse in Hoffnung auf viele likes nicht vorenthalten will, gerne mal n bisschen THROWBACK macht (In der Regel ist es ein Foto, welches zeigen soll wie verrückt, heiß, niedlich, sexy, crazy, marvellous der Nutzer mal war..). Da ich natürlich immer mit dem Trend gehe, ach was sage ich da-ich mache die Trends- mache ich jetzt auch meinen eigenen. Ich mache ne Lover-Throwback-Playlist. Bäm. Halte gerade eine eigens für 50 gebrannte CD in meinen Händen (sowas war von mir immer ein besonders individuelles Geschenk, aber was solls. Geschenk ist Geschenk) und lasse Lied für Lied während des Schreibens an mir vorbei rauschen. Mein Gott, ich erinnere mich almost an every single meaning, dass ich gern aufarbeiten möchte. So eine CD ist ja auch immer n bisschen Selbstdarstellung  und n Zeichen, wie cool man eigentlich ist und ich im ganz Besonderen. Also, Bühne frei für  eine Auswahl aus meiner #throwbackloverplaylist

  1. Marlon Roudette: Anti Hero
    Ich weiß noch wie heute, 50 und ich daten uns seit ca 2 Wochen, wir beide sturzbetrunken und das Taxi fährt in Richtung meiner Wohnung (wollte ihm meine Tamagotchisammlung zeigen). Auf Höhe des Mottenburger Platzes das Lied und folgende Aussage von 50: Ich bin auch Dein Anti:Hero. Ähm ja. 50, damals dachte ich, du machst n Witz, heute bin ich mir da nicht mehr so sicher.
  2. Austra: Lose it
    Ich bin very cool, ich bin n bisschen Berlin. Ich bin n bisschen lässig, ich trage gerne lange schwarze Mäntel und ne Röhre und dazu schwarze Stiefeletten. Ich gehe auf Elektroundergroundparties und ich bin der Copenhagen Street Style in persona. 50, wenn du mich verlässt, dann screamt mein face without an Emotion. 50, warum wohnst Du noch mit deiner Exfreundin zusammen. 50, warum willst Du auf einmal nicht mehr so wie ich das wollte?
  3. White lies: Bigger than us
    Stimmung: Ich bin ein verzweifelter Festivalgänger. 50 ist ein schwieriger, tragischer Charakter mit noch einer schwierigeren Exfreundin in seiner Wohnung im Hintergrund. This is bigger than us. I want you to hold me, I want you to stay, this is bigger than us. Ich habe mit 50 abgeschlossen und es akzeptiert, dass das mit uns nichts wird und sowieso hat er kein boyfriend-potential. Also, nochmal laut leiden, Zigarette an, Moet auf – weiter gehts. 50 fällt unter die Kategorie Menschen, denen man nicht helfen kann. Doch der ANTi:Hero? Oder wie Linda Perry sagen würde: What´s up? And I said hey, whats going on.
  4. Sido: Mein Block
    Zwei Tage später steht 50 im Porsche!!!!! (nicht, dass man mich mit sowas beeindrucken könnte… ahahhahah) unangemeldet vor meiner Tür und holt mich zu einer Spritztour (…flach, ganz flach, ganz ordinär Venus…) ab- im Hintergrund „mein Block“. Cabriodach auf, Boxen an, 50 sieht aus wie n Araber. OMG, vermutlich hat er das Auto geklaut und wir brennen durch. Im Endeffekt sind wir einmal romantisch zur Elbe gefahren, wurden von hupenden Booten mit uns angrölenden Halbstarken gestört (dachte eigentlich die haben alle schon mal BRAVO gelesen.. scheinbar waren wir wohl die ersten leicht bekleideten Menschen) und ich habe 50 mitgeteilt, dass ich nur eine Affäre möchte, mangelndes boyfried Potential und so-.. Ich bin ja so cool, ich bin ja so ehrlich. Das ist genau das, was eine Frau im gebärfreudigen Alter möchte: eine Affäre mit einem Typen, dessen Wohnung man noch nicht mal betreten kann, weil die Alte da noch haust. Jackpot, alles richtig gemacht, Venus. Du kannst Dir auf die Schulter klopfen.
  5. Alex Clare: Too close
    Gehe manchmal nicht mit der Zeit bzw. dem Radio und kannte besagtes Lied nicht. 50 und ich zur Abwechslung mal wieder richtig betrunken und er spielte mir für mich vollkommen unbekannten Song vor. Fand ich super, ich fand mich wieder. Desto enger die Bindung mit 50 wurde, desto panischer wurde ich. Am besten geht es mir eigentlich, wenn es nicht so gut läuft, dann habe ich keine Angst, dass es, falls es gut läuft, irgendwann nicht mehr gut läuft und ich dann traurig bin. Gebildeter Mensch würde das bindungsgestört nennen, ich nenne es Vermeidungsstrategie. Problem: Muster konnte ich bis heute noch nicht vollständig ablegen. Mhm. Trudno würde der Pole sagen. Schwierig.
  6. DUB FX: Love someone
    Scheiße, ich glaube, ich liebe 50. Ich flippe aus und erinnere mich, wie ich aufgedreht wie n Kaninchen ob der bahnbrechenden Erkenntnis durch meine Wohnung springe und mich besonders cool fühle. DUB Step als Ausdruck meines besonders individuellen Musikgeschmacks und der Beat ist proportional so schnell, wie ich aufgeregt bin. 50. Love someone. Crazy. Musste ich ihm gleich vorspielen, er mochte das Lied nicht, aber fand mich witzig. Immerhin, stellt Euch mal vor, es wäre anders herum. Er mochte mich nicht, fand aber das Lied witzig.

7.      Cro: DU
Ohne Worte, 50 hat es mir vorgespielt und CRO war damals noch was für coole und kein Hitradioantenne Sänger. BAM, ich was in heaven.

Aber wie heißt es so schön, wer hoch fliegen kann, der kann auch tief fallen. Und so ist es. Deshalb halte ich es in Zukunft wie Philipp Dittberner, lieber Wolke 4 mit Dir als unten wieder ganz allein. Oder allein in Eppendorf und mit Krücken fuchtelnd Weißtöne zählend. Ich mache mir jetzt mal n kleines Sektchen auf und rauche erstmal eine, weil so n bisschen SENTIMENTAL FU ist ja so n Throwback schon. Was hatte man, was wollte man, was ist man.

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